Kultur

Von wegen verstaubt! Was uns Löss über die Geschichte der Osteifel-Vulkane erzählt


Referent: Prof. Dr. Manfred Frechen

Löss ist ein gelbgraues bis gelbbraunes eiszeitliches Staubsediment, welches in der Osteifel weitverbreitet ist. Ich freue mich darauf, Ihnen in diesem Vortrag zu belegen, warum dieser Staub wissenschaftlich hoch interessant ist und ein wertvolles Klimaarchiv darstellt, mit dem nicht nur die Umwelt- und Klimageschichte rekonstruiert werden können, sondern auch die Vulkangeschichte. Seit Ende der 1980er Jahre sind viele Löss-Aufschlüsse in den Kratermulden der Schlackenkegelkomplexe des pleistozänen Vulkanfelds der Osteifel detailliert untersucht worden. Dabei kam eine zur selben Zeit neu entwickelte physikalische Altersbestimmungsmethode, die Thermoluminszenz-Datierung (TL) zum Einsatz, mit der man die Ablagerungsalter von Staub oder durch Wind umgelagerter Sedimente bestimmen kann. Mit Hilfe dieser Methode kann man beispielsweise die für Klimamodellierungen wichtigen Staubakkumulationsraten der geologischen Vergangenheit berechnen. Die Methode ermöglicht konkrete Aussagen zum zeitlichen Ablauf der Klima- und Umweltveränderungen bis zu einem Alter von maximal 300.00 Jahre. Beispiele dazu werden u.a. vom Tönchesberg, den Wannenköpfen und aus Kärlich vorgestellt.
Die datierten Lösse stellen Leithorizonte dar, mit deren Hilfe die zwischengeschalteten vulkanischen Aschen und Lavaströme unterschiedlichen vulkanischen Phasen zugeordnet werden können. Die spannendsten Beispiele, darunter Dachsbusch, Wannenköpfe, Tönchesberg sowie Wingertsberg und Stürmerich mit den beiden Niedermendiger Lavaströmen, werden im Vortrag präsentiert.
Auf einen Blick:
Vortragsreihe Nationaler Geopark Laacher See
Freitag, 13. September 2024, 18.00 Uhr
Vulkanpark Infozentrum, Rauschermühle 6, 56637 Plaidt
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